Der damalige Landesherr des Hochstifts Passau, Fürstbischof Leopold I., veranlasste 1618 auf der Höhe des Haidels ein Walddorf mit neun Anwesen zur Grenzsicherung anzulegen und nach ihm zu benennen. Nachdem das Dorf im 17. Jahrhundert Mautstation auf dem Goldenen Steig war, verlor es diese Bedeutung zunehmend. Zeitweise wurde für die Glasindustrie auch Quarzsand abgebaut. Daher rührt der im Volksmund gebräuchliche Name "Sandhäuser" für Leopoldsreut. Im 18. Jahrhundert lebten die Bewohner in zunehmenden Maße von Landwirtschaft und Viehzucht. Die Weideflächen wurden erheblich vergrößert.
Ab 1818 verbesserte sich die Arbeitssituation, da die Einwohner in den Wäldern um Bischofsreut Arbeit fanden, was einen Rückgang der landwirtschaftlichen Tätigkeit zur Folge hatte. Aufgrund des beschwerlichen Lebens (ein Volksspruch lautete: "In Sandhaiser hat's a dreiviertel Jahr Winter und a viertel Joar is koid", denn im Winter war der Ort teils Wochen oder Monate vom 5 km entfernten Bischofsreut abgeschnitten) zogen um 1859 die ersten Familien vom Ort weg. Dies war der Beginn des langsamen Sterbens des Ortes, der 1889 noch 152 Einwohner zählte.
Besitzer und Mieter der Anwesen wechselten von nun an in rascher Folge. Die Schule wurde 1955 aufgelöst und die verbleibenden fünf Kinder mussten den langen Schulweg von 5 km nach Bischofsreut auf sich nehmen. Auch das Aus-bleiben der Wirkungen des Wirtschaftswunders nach dem Zweiten Weltkrieg (so gab es bis zuletzt keinen elektrischen Strom, keine Druckwasserleitung, mangelhafte Infrastruktur) führte 1963 zum Wegzug der letzten Einwohner und zum Abriss der bis dahin noch bestehenden Gebäude. Heute stehen nur noch die neu instandgesetzte Kirche, die ehemalige Schule (früher höchstgelegene Schule Deutschlands) und das ehemalige Forsthaus (nun Diensthütte) mit geringen Umgriffen.